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Nachhaltigkeit 12.09.2023

Mittelstand investiert in klimafreundliche Bio-Kraftstoffe

Europaabgeordneter Pieper (CDU) im Austausch mit Westfalen AG und der Münsteraner revis

 

Für eine nachhaltige Mobilität mit klimafreundlichen Kraftstoffen ist es erforderlich, langfristig und europaweit geltende gesetzlichen Standards zu schaffen. Nur dann kann es gelingen, die aus Reststoffen produzierten Bio-LNG- und Bio-CNG-Gase dauerhaft als Kraftstoffe im Verkehrsbereich zu etablieren. Wie der Weg dahin aus Sicht der Produzenten der Kraftstoffe und der Nutzer:innen aussehen kann, darüber informierte sich der Europa-Abgeordnete der Region Münster, Markus Pieper (CDU), jetzt bei einem Besuch der modernen Biomethananlage der Firma revis bioenergy in Dülmen.

Die revis bioenergy, die derzeit im Kreis Cloppenburg eines der weltweit größten Werke für die Herstellung von Bio-LNG und Bio-CNG realisiert, hatte Pieper gemeinsam mit der Westfalen AG eingeladen. Die Unternehmen arbeiten mit Blick auf die Nutzung von Bio-LNG strategisch zusammen.

Markus Pieper ist Berichterstatter für die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) des EU-Parlaments und gestaltet federführend die Energiewende auf europäischer Ebene mit.

Bio-CNG und Bio-LNG drängen auf den Markt

Bei dem Treffen waren sich die Unternehmensvertreter mit Pieper einig, dass mit Blick auf die Mobilität der Zukunft eine Technologieoffenheit für die verschiedensten Antriebsarten alternativlos ist. Simon Detscher, Geschäftsführer der revis bioenergy GmbH, machte deutlich, dass zwischenzeitlich die Voraussetzungen für die industrielle und wirtschaftliche Produktion von nachhaltigen Kraftstoffen aus Reststoffen gegeben und bereits heute im Verkehrssektor erhebliche CO2-Einsparungen möglich sind. Reststoffe, aus denen diese Kraftstoffe hergestellt werden, seien heute europaweit verfügbar. Detscher: „Bio-CNG und Bio-LNG sind mittlerweile etablierte Lösungen. Immer mehr Unternehmen treffen bewusst die Entscheidung, in diese nachhaltigen Kraftstoffe zu investieren und ihren Fuhrpark entsprechend umzurüsten.“

Klimafreundliche Kraftstoffe als wirtschaftliche Alternative

Untermauert wurden die Aussagen des revis-Chefs durch Felix Zwingmann, Leiter Supply Chain Management Tankstellen bei der Westfalen AG. „Immer mehr Speditionsunternehmen entscheiden sich bewusst dafür, ihre Flotten auf Bio-CNG-Lkw und Bio-LNG-Lkw umzustellen, da diese Antriebsarten zuverlässig, wirtschaftlich und vor allem nachhaltig sind“, so Zwingmann. Der Einsatz dieser Alternativen führe zu sofortigen CO2-Einsparungen und biete für die Unternehmen einen wirtschaftlichen Vorteil.

Kritik: Langfristig verlässlicher rechtlicher Rahmen fehlt

Bei aller Zuversicht nahm Pieper auch konstruktive Anregungen seitens der Unternehmen entgegen. Julian Janocha, Leiter Gasmobilität bei der Westfalen AG: „Innovative Partner wie revis, die bereit sind, in Projekte zur industriellen Herstellung der Kraftstoffe zu investieren, sind die Basis für die klimafreundliche Mobilität. Allerdings: Aktuell fehlt der revis und uns ein langfristiger Handlungsrahmen, der für strategische Weiterentwicklungen und Partnerschaften unerlässlich ist.“

Mehr Investitionssicherheit für neue Technologien notwendig

Die Firmenvertreter zeigten auf, dass es notwendig ist, die derzeitigen nationalen Normen zu verbindlichen Vorgaben auf europäischer Ebene bis weit in das nächste Jahrzehnt zu machen. Tim van Bevern, Projektentwickler der revis bioenergy: „Nur eine internationale Standardisierung von Zertifizierungsanforderungen für erneuerbare Energien stellt die Einhaltung strengster Nachhaltigkeitskriterien sicher und schafft weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen.“ Entsprechende Regelungen würden für Planungssicherheit über das Jahr 2030 hinaus sorgen und damit für Produzenten und Abnehmer eine erforderliche Investitionssicherheit liefern.

Pieper: Musterbeispiel für innovative und regionale Vernetzung

Pieper sicherte den Unternehmen zu, die Forderung nach eindeutigen Regularien aufzugreifen. Es sei wichtig, dass die Firmen den kontinuierlichen Dialog mit der Politik suchen. „Gerade bei Fragen der umweltfreundlichen Mobilität als einem der zentralen Themen der Energie- und Klimawende ist der Austausch von Erfahrungen wichtig“, so Pieper, der die Region seit 2004 in Brüssel vertritt. Für ihn sei die Zusammenarbeit der revis und der Westfalen AG ein Musterbeispiel für eine innovative und vor allem regionale Vernetzung: „Derartige Kooperationen sind der beste Beleg für die Wirtschaftskraft und Innovationsfähigkeit der Region Münster“, so Pieper.

Über revis

revis bioenergy GmbH aus Münster hat sich auf alle Themen rund um die Herstellung grüner Kraftstoffe insbesondere aus Biomethan spezialisiert. Das über Jahre erworbene Know-how umfasst alle Leistungen von der Anlagenkonzeption, über die Substratbeschaffung und -verwertung bis hin zur Vermarktung der grünen Kraftstoffe und aller Nebenprodukte. Aktuell realisiert das Unternehmen unter anderem Europas größte Anlage für Biomethanerzeugung aus Wirtschaftsdünger. Standort der Anlage, die revis komplett selbst entwickelt hat, ist der c-Port am Küstenkanal im Kreis Cloppenburg. Die Inbetriebnahme durch die nordfuel GmbH ist für 2023 vorgesehen.


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