Symposium beleuchtet den Technologiewandel in der Mobilitätswende
Das Ziel ist definiert. Der Weg dahin allerdings nicht. Wie kann es gelingen, den Anforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens und dem Ziel des Bundes-Klimaschutzgesetzes für 2030 im Mobilitätssektor gerecht zu werden? Sicher ist: Einen Königsweg gibt es nicht. Insbesondere bei Nutzfahrzeugen und dem Schwerlastverkehr sind individuelle Lösungen zur Einsparung von CO2-Emissionen gefragt. Das wurde beim Symposium „Energien- und Antriebstechnologin der Zukunft“ deutlich, zu dem die Westfalen-Gruppe, der Verband deutsche Unternehmerinnen (VdU) und Westfalen e.V. am Montag eingeladen hatten.
„Das Bedürfnis nach individueller Mobilität wird bleiben. Aber die Lösungen sind nicht eindimensional. Deswegen haben wir uns entschieden, unseren Kunden die jeweilige Antriebsenergie zu bieten, die optimal für ihre Bedürfnisse passt“, erklärte Dr. Meike Schäffler, Vorständin bei Westfalen.
Welche Alternativen es dafür im Nutzfahrzeug- und Schwerlastverkehr gibt, legte Andre Stracke, Leiter Mobility bei Westfalen, in einem Überblick dar. Für welchen Einsatz sind klimaneutrale Tanklösungen wie Bio-LNG, Bio-CNG, Elektro- oder Wasserstoffantrieb besonders geeignet? Wie wird sich die nötige Infrastruktur dafür entwickeln? Mit der Errichtung einer eigenen grünen Wasserstoffproduktion, dem Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes für den Schwerlastverkehr sowie dem Ausbau des Angebots von klimaneutralen Tanklösungen treibe die Westfalen-Gruppe den Einsatz zukunftsweisender umweltschonender Antriebstechnologien voran, so Stracke.
In der nachfolgenden Runde unter Leitung von Dr. Marie-Theres Thiell (VdU) geben Janina Thielmann (Remondis), Mario Männlein (Iveco Magirus AG), Heinrich Schorn (Fiege Logistik) und Andre Stracke (Westfalen) Einblicke in die Dekarbonisierungsprozesse ihrer Unternehmen. Sie diskutierten darüber, wie sich der Mobilitätsmarkt zukünftig ausrichten kann, in welche Richtung sich Technologien entwickeln und welche Antriebe in welchem Kontext sinnvoll sind. Einig war man sich: Technologieoffenheit sei dabei wesentlich, aber es brauche auch verlässliche politische Rahmenbedingungen.
Andre Stracke ist überzeugt, dass insbesondere Wasserstoff die CO2-Emissionen im Schwerlastverkehr nachhaltig senken kann. „Ich sehe eine große Zukunft für Wasserstoff und damit auch für unser geplantes Joint Venture mit RWE. Das ist eine gute Symbiose: Ein Partner, der Expertise hat in der Produktion von grünem Wasserstoff und einer, der Expertise darin mitbringt, Kraftstoffe abzurechnen, Tankstellen zu bauen und Ankerkunden zu finden. Das sind gute Voraussetzungen“, so Stracke. RWE und Westfalen wollen in Deutschland eine Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge entwickeln. Bis 2030 sollen dabei je nach Marktentwicklung bis zu 70 Wasserstoff-Tankstellen entstehen.
Schwerpunkt des zweiten Teils des Symposiums bildete das Thema Innovationskraft durch Kooperationen in Westfalen. Der Münsteraner Regierungspräsident Andreas Bothe richtet dabei den Blick auf die derzeitigen politischen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft in Westfalen, insbesondere auch vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltskrise im Bund.
Ein konkretes Beispiel für die Innovationskraft in der Region stellte Matthias Günnewig von der Technologieförderung Münster GmbH vor: die Produktion von grünem Wasserstoff für die Batterieforschung. Den Anstoß zur Realisierung einer hochleistungsfähigen Anlage im Hansa-Business-Park gab die Westfalen AG in Kooperation mit den Stadtwerken Münster GmbH, den Stadtnetzen Münster GmbH und der Fraunhofer FFB. Vertreter dieser Partner beleuchteten in einer abschließenden Diskussionsrunde die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Münsterland. Manfred Müller, der Vorsitzende des Mitveranstalters Westfalen e.V. brachte als Fazit auf den Punkt: „Wir brauchen Technologieoffenheit, damit Innovationen zum Zuge kommen“.
Technologieoffen in die Zukunft - Zukunftsfähige Mobilität bei Westfalen
Nachhaltig voran - Wasserstoff von Westfalen